top of page

Blog

Aktualisiert: 31. März 2023

Der Kanton Zürich fällt beim Thema Stipendien in den Ranglisten auf den letzten Platz. Studierende müssen teilweise bis zu einem Jahr auf ihr Stipendium warten, was eine finanzielle Belastung darstellt. Im Folgenden ein Ausschnitt des Interviews unserer Co-Präsidentin Laura Galli.

​

Radiobeitrag Laura Galli (VSUZH) SRF Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 14.02.2023


Transkription: Arista Roduner


Pascal Kaiser (SRF Moderation): Auf dieser Rangliste ist der Kanton Zürich auf dem letzten Platz. Nirgends in der Schweiz dauert es länger bis Stipendien ausgezahlt werden, Studierende mussten teilweise ein Jahr lang warten. Die Zürcher Bildungsdirektion hat reagiert und das Personal im zuständigen Amt fast verdoppelt, damit jedoch noch nicht genug. Jetzt sollte es auch weniger «Papierkrieg» geben bei der Beantragung von Stipendien. «Gut so», sagen jetzt Studierende der Universität Zürich.


Nina Thöny (SRF Journalistin): Im Kanton Zürich stapeln sich die Stipendiengesuche. Um diesen Berg schneller abzubauen, habe die Bildungsdirektorin Silvia Steiner schon deutlich mehr Personal eingestellt. Mit dem aktuellen Gesetz bleibe es jedoch aufwändig.


Silvia Steiner (Bildungsdirektorin Kanton Zürich): Das können wir nicht ändern, wenn das Gesetz unverändert bleibt. Der Regierungsrat hat mir den Auftrag gegeben, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, welcher diese Abläufe verschnellert, verschlankt und vereinfacht.


Nina Thöny: So soll es für den Kanton weniger aufwändig sein, ein solches Gesetz zu prüfen und es soll schneller gehen. Beim Studierendenverband der Universität Zürich, der viel Druck gemacht hat, kommt dies gut an. Die Co-Präsidentin Laura Galli freut sich, dass die Bildungsdirektion reagiert.


Laura Galli (Co-Präsidentin VSUZH): Dies ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jedoch werden wir dieses Thema sicher weiterhin beobachten und allenfalls weiterhin Druck machen, falls wieder nichts passiert.


Nina Thöny: Es sei dringend nötig, dass der Kanton sich beeilt. Vor ein paar Wochen hat der Verband [VSUZH] zusammen mit anderen einen offenen Brief an Silvia Steiner gesendet. Darin forderten sie, dass Studierende in Zukunft maximal 50 Tage auf einen Bescheid bezüglich ihres Stipendiums warten müssen. Heute brechen Studierende ihre Ausbildung immer noch ab, weil sie sich diese nicht mehr leisten können.


Laura Galli: Wir hoffen wirklich darauf, dass endlich etwas passiert. Wir haben lange gewartet und auch immer wieder Rückmeldungen von Studierenden bekommen, welche Mühe hatten und über viele Monate kein[en] Bescheid bekommen haben. Das muss sich auf jeden Fall ändern.


Nina Thöny: Es gibt noch viel zu tun. Im Januar [2023] musste eine studierende Person gemäss aktuellen Zahlen des Kantons noch immer vier Monate auf eine Antwort warten, das sind fast 120 Tage. Das Ziel des Kantons wären aber eigentlich 50 Tage. Der Studierendenverband stösst deshalb bei Silvia Steiner auf offene Ohren.


Silvia Steiner: Mir geht dies auch zu lange. Dies zeigt sich darin, dass ich letzten Sommer [2022] intensive personelle Massnahmen veranlasst habe. Wir wollen die Bearbeitungszeit verkürzen. Ich gehe davon aus, dass die Bearbeitungszeit sich noch dieses Jahr stark verkürzt und sich die Lage deutlich verbessert.


Nina Thöny: Abgesehen vom zusätzlichen Personal ist es jetzt wirklich nötig, das Gesetz zu ändern. So sollen Studierende schneller an das nötige Geld kommen.




Die Wohnsituation der Studierenden ist ein akutes Problem. Es muss direkt angegangen werden, insbesondere durch die WOKO (Studentische Wohngenossenschaft Zürich), welche durch die Studierendenverbände der Zürcher Hochschulen getragen wird.

Über die WOKO konnten bereits über 4000 Zimmer unter dem Marktpreis (für ca. CHF 550) angeboten werden, und das Angebot soll weiter wachsen.

Stadt Zürich und Kanton Zürich müssen den gemeinnützigen Wohnungsbau fördern, z.B. über WOKO und Jugendwohnnetz JUWO. Das ist ein bewährtes Modell. Nur so können wir mit den weiter steigenden Studierendenzahlen umgehen und für ausländische Studierende attraktiv bleiben.


Vielen Dank an die 20 Minuten Redaktion: Erika Unternährer, Michelle Ineichen & Yasmina Mark.






Am 24. Februar begann der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.


Die Tatsache, dass das Studieren in einem friedlichen Umfeld keine Selbstverständlichkeit darstellt, macht uns unserer privilegierten Position bewusst. Unsere Gedanken sind deshalb mit den Studierenden der Ukraine und allen Personen, die durch Kriege und bewaffnete Konflikte an der Ausübung ihres Rechtes auf Bildung gehindert werden. Für uns als Studierendenverband ist es das mindeste, uns den Forderungen unseres Dachverbands VSS anzuschliessen und somit appellieren auch wir an den Bundesrat, die Schweiz weiter zu einem sicheren Zufluchtsort für alle flüchtenden Studierenden und ihre Familien zu machen. Weiter wurde vergangene Woche vom VSS ein Krisengespräch mit studentischen Vertreter*innen aus der Ukraine und Polen geführt, welches sich lohnt nachzuschauen. Gerne verweisen wir an dieser Stelle auch auf die bisherigen Statements der European Students' Union (ESU), von swissuniversities und der Universität Zürich.


Es freut uns sehr, dass viele Studierende sich für ebendiese Werte einsetzen und ihre Unterstützung für die Personen in der Ukraine anbieten wollen. Wir waren in den vergangenen Tagen mit verschiedenen Einzelpersonen und Gruppen im Austausch und werden euch morgen, Dienstag mehr erzählen können.


Bleibt gesund, setzt euch für das ein, was euch wichtig ist und vergesst nicht auf euch selbst zu achten.



Standeszugehörigkeit an der UZH
Stellungsnahme VSUZH zu den Massnahmen der UZH betreffend das Coronavirus
Hearing mit Rektor Kandidat Michael Schaepmann
bottom of page